Schulsysteme weltweit – dominikanische Republik
Wir von Natureich interessieren uns auf diesem Blog sehr für frühkindliche Erziehung und allgemein Themen, die das Aufwachsen von Kindern in all ihren Facetten zeigen.
Da Schule ein wichtiger Teil ist, nicht nur um Wissen zu erlangen, auch um das soziale Miteinander zu stärken, schauen wir in diesem Teil auf die dominikanische Republik und welche Unterschiede es zu unserem deutschen Schulsystem und unserer europäisch geprägten Sicht auf die Bildung gibt.
In der dominikanischen Republik besteht ein Jahr vor der Einschulung die allgemeine Schulpflicht. Da Kinder genau wie in Deutschland mit 6 Jahren eingeschult werden, müssen Kinder das letzte Jahr im Kindergarten verbringen.
Obwohl die Schule kostenfrei ist, gehört es in ländlichen Gegenden aber leider auch zur Realität dazu, dass es nicht überall Schulen gibt oder die nächste Schule für die Kinder zu weit entfernt ist. Somit besteht zwar eine Schulpflicht, aber dieses wird nicht wie in Deutschland strikt verfolgt.
Die dominikanische Regierung hat dieses Problem allerdings erkannt und arbeitet seit Jahren daran, dass Bildungssystem zu reformieren und den Standard n die anderen Länder in Lateinamerika anzugleichen.
Die allgemeine Schulpflicht endet mit dem 14 Lebensjahr und richtet sich somit nicht nach absolvieren von einer bestimmten Anzahl an Schuljahren, wie es zum Beispiel in Deutschland der Fall ist.
Wie ist ein Studium möglich?
Um die allgemeine Hochschulreife zu Erlangen dauert es 12 Schuljahre.
Diese gliedern sich in die die achtjährige Unterstufe (Nivel Básico) und eine vierjährige allgemeinbildende bzw. berufsbildende Oberstufe (Nivel Medio).
Die Noten werden in Buchstaben ausgedrückt von A(Excelente), B(Muy bueno), C(Bueno), D(Deficiente). Ein D erlangt man, wenn man maximal 69% erreicht hat und die Prüfung wird als nicht bestanden bewertet.
Dieses ist im Vergleich zur deutschen Benotung sehr streng, da bei uns meistens 50% oder wie in der dominikanischen Republik bis 1994 noch 60% zum Bestehen ausreichen.
In der dominikanischen Republik gibt es insgesamt 32 Hochschulen und Universitäten. Davon haben vier einen speziellen technischen Schwerpunkt. Wichtig, um einer Hochschule angenommen zu werden ist neben formalen Kriterien, auch das Sprechen von spanisch, da in der Regel die meisten Fächer in Spanisch unterrichtet werden.
Da, die allermeisten Hochschulen staatlich sind, müssen Studierende auch nur eine sehr geringe Studiengebühr erzählen.
Privatschulen sind weit verbreitet
Wem die staatliche Schule nicht genügt oder ausreichend finanziellen Spielraum zur Verfügung hat, für den gibt es, neben der staatlichen Schule ("escuela"), auch die Möglichkeit seine Kinder auf ein so genanntes „colegio" zu schicken, also eine Privatschule. Häufig werden diese von der Privatwirtschaft oder Religionsgemeinschaften betrieben, in denen es auch üblich ist, dass Nonnen die Kinder unterrichten.
Die Kosten für Privatschulen variieren sehr stark aber werden meist monatlich gezahlt.
Daher ist es ratsam über ein sicheres Einkommen zu verfügen. Da bei Nichtzahlung die Kinder, der Schule verwiesen werden und aus ihrem gewohnten Umfeld gerissen werden.
Viele der Privatschulen sind mittlerweile "bilingue", das heißt es wird meistens neben spanisch auch englisch gesprochen. Dieses kommt Kindern von Einwandern entgegen.
Fazit
Den größten Unterschied zu unserem deutschen Schulsystem ist tatsächlich der hohe Anteil der Privatschulen. Erfreulich finden wir, dass ein Studium kostengünstig aufgenommen werden kann und sich die Lebenserhaltungskosten in Grenzen halten. Somit ist es theoretisch möglich relativ barrierefrei einen höheren Bildungsabschluss anzustreben ohne sich beispielsweise hoch Verschulden zu müssen.
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