Rechenschwäche - wer stellt die Diagnose

Manchen Eltern fällt es schon sehr früh in der Grundschule auf, dass ihre Kinder sich schwer mit Zahlen tun. Dann kommt die Frage auf: "Was steckt dahinter? Braucht mein Kind einfach ein bisschen länger, um Mathematik zu verstehen, oder hat es gar eine Rechenschwäche?"

Das Gehirn muss lernen, mathematisch zu denken

Der Erwerb einer Rechenschwäche geschieht meistens unbemerkt. Schon im frühen Alter wird sozusagen der Haken beim Zahlenverständnis falsch gesetzt. Das Fatale: Mathematik funktioniert wie ein Haus. Jeder Schritt baut aufeinander auf. Wenn an der Basis Lücken herrschen, kann sich das Kind zwar zu Beginn noch mit allerlei Hilfsmitteln durchmogeln. Es wird beispielsweise gezählt statt gerechnet, Regeln werden auswendig gelernt statt verstanden. Und Mitte der zweiten Klasse, spätestens in der dritten Klasse brechen diese Stützen ein. Der Zahlenraum wird zu groß zum Zählen, die Aufgaben erfordern zunehmend Transferleistung. Die Rechenschwäche schlägt zu, und das Kind hat keinen Halt mehr in der Welt der Zahlen.

Hier können und sollten Sie als Eltern eingreifen. Wenn Sie folgende Symptome an ihrem Kind beobachten, könnte eine Dyskalkulie vorliegen:

  • Das Kind zählt, statt zu rechnen, manchmal auch versteckt.
  • Das Kind zählt auch dort, wo es unnötig ist. Beispiel: Erst wird 7+7 gerechnet dann 7+8 und beidemal erneut gezählt. 3+4=7 und 7-4 kann nicht ad hoc gelöst werden.
  • Minus rechnen funktioniert nicht.
  • Einer und Zehner werden vertauscht aus einer 23 wird eine 32.
  • Rechenzeichen werden vertauscht.
  • Üben hilft nichts, Rechneregeln werden vergessen.
  • Das Einmaleins wird nur auswendig gelernt nicht verstanden.
  • Das Kind benötigt sehr lange, um Aufgaben zu lösen.
  • Textaufgaben sind nicht lösbar für das Kind.
  • Größen und Mengen sind für das Kind nicht verständlich.
  • Mathematik wird gemieden, der Umgang mit Geld oder Zahlen wird verweigert.

Was ist zu tun, wenn mein Kind Symptome zeigt?

Haben Sie den Verdacht, ihr Kind könnte unter einer Dyskalkulie leiden, dann suchen Sie zunächst das Gespräch mit dem Lehrer. An einigen Schulen gibt es das Angebot das Kind zu testen. Manchen Schulen bieten auch spezielle Förderkurse für Mathematik an.

Möchten Sie das Kind in Eigenregie testen, dann suchen Sie dafür einen Kinderpsychiater auf. Hier wird auf unterschiedlichen Ebenen an das Problem herangegangen. In zahlreichen Test wird der Grad der Rechenschwäche bestimmt und die Ursache herausgefunden. Dann kann dem Kind durch speziell ausgebildete Mathetherapeuten geholfen werden.

Zusätzlich können Sie ihr Kind mit Lernspielzeug den Zugang zur Zahlenwelt erleichtern.


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