Holzspielzeug in anderen Ländern als Deutschland – die Schweiz
Die Schweiz hat eine lange Tradition in der Herstellung von Holzspielzeug, da in der Schweiz schon immer ein hoher Grad an Handwerkskunst vorhanden war.
Dadurch, dass die Schweiz sehr bergreich ist, gibt es traditionell eher viel Holzspielzeug mit Motiven aus dem alpinen Bereich, vor allem Figuren von Tieren sind beliebt. Häufig sind diese Holzfiguren aus Lindenholz gefertigt, da sich Lindenholz außerordentlich gut zum Schnitzen eignet. Viele der Muster sind alten Vorbildern entliehen.
Ein beliebtes Motiv ist die Kuh, die meist charakteristisch mit roten Flecken bemalt ist und die rote Nationalflagge repräsentieren soll.
Dieses Motiv ist nahezu bei allen Kindern in der Schweiz bekannt und beliebt, fast genauso wie der charakteristische Klang von Kuhglocken auf den Almwiesen.
Deutsche Auswanderer bemerken häufig, dass der Anteil an Holzprodukten in der Schweiz sehr hoch ist und sich in der Schweizer Kitas hochwertiges Holzspielzeug befindet, wie beliebte und aufwendige Kreiselbahnen, auf dieser Metall-, Holzkugeln oder auch Murmeln rollen gelassen werden können.
Auch wenn sich dieses von Kanton zu Kanton unterscheidet, lässt sich auch an Studien zu frühkindlicher Erziehung aus der Schweiz ablesen, dass Holzspielzeug in der Schweiz, gerade bei jüngeren Kindern, häufig zum Einsatz kommt.
Der Peitschenkegel – ein besonders traditionelles Holzspielzeug
Eine Besonderheit in der Schweizer Spielzeugwelt ist der Peitschenkreisel. Im Alpenraum ist der „Totzn“ schon länger bekannt.
Dieser wird für ein anspruchsvolles Spiel genutzt.
Grob geht es darum mit dem Kreisel vorher gesammelte Münzen aus einem Kreis zu schießen, dieses war früher ein bekannter Zeitvertreib auf den Straßen und sogar Wettbewerbe wurden ausgetragen. Die verschiedenen Wurfkreisel haben daher im Vergleich zu Deutschland eine noch höhere Verbreitung und besonders alte und rare Ausstellungsstücke findet man sogar in Schweizer Museen.
Vergleich der Spielzeughistorie von Deutschland und der Schweiz
Eine kleine Delle in der Benutzung des traditionellen Holzspielzeugs gab es in den frühen 70er Jahren.
Zu diesem Zeitpunkt sind zum ersten Mal größere Mengen des Plastikspielzeugs aus China importiert wurden. Im Zuge dieser Plastikschwämme haben sich vermehrt Firmen vom Markt zurückgezogen.
Da die Schweiz im Gegensatz zu Deutschland aber nicht so stark in der Massenproduktion aktiv war und traditionell höhere Produktionskosten hat, war der Effekt auf das Produktionsgewerbe, nicht so groß wie auf den deutschen Spielzeugmarkt. Dort gab es einen größeren heimischen Markt.
Auch wurde aus Deutschland im größeren Stil in andere Länder exportiert, welches größere Auswirkungen auf die produzierenden Spielzeugfirmen hatte.
In den letzten Jahren sind in der Schweiz laut Statista insbesondere die Nachfrage nach Brettspielen, Puppen und Puzzles gestiegen. Im Vergleich dazu, ist in Deutschland lediglich auch der Absatz an Puzzles gestiegen.
Fazit: Abschließend betrachtet sind die Unterschiede im Spielverhalten nicht sehr groß, was sprachlich und kulturell zu erwarten war. Bei näherer Betrachtung gibt es aber traditionelle Unterschiede, was manche Formen und Holzsorten betrifft. Auch die Wurfkreiselkultur stellt eine Ausnahme in der Schweiz da.
Die Nachfrage nach Holzspielzeug ist in beiden Ländern in den letzten 20 Jahren ungebremst hoch.
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